Als ich 1988 in die BBS 1 eingeschult wurde und die Elektrotechniker Klasse Ei 88c vom Karmeliterplatz auf den Hartenberg umzog, wusste ich noch nicht, welche Chancen und Möglichkeiten mir diese Ausbildung für die Zukunft bieten würde. Unser damaliger Klassenlehrer brachte uns die Wärmewirkung des Stromes und das Verhalten der Schmelzsicherung näher. Damit brachte er unsere Entwicklungen entscheidend voran.
Wir kauften uns Konstantandraht und als mobile Spannungsquelle eine Motorradbatterie. Nun nutzten wir unser Fachwissen und bauten Fernzünder. Die Fernzünder bestanden aus Iso-Gehäusen und „Notauspilzen“. Die optimalen Gemisch-Zusammensetzungen fanden wir durch intensive Recherche in der Stadtbibliothek heraus. Wir hatten einen riesigen Spaß. Leider ging eines Tages unsere Modellrakete bei einem Standardstart in Flammen auf. Damit endeten unsere Experimente zur unbemannten Raumfahrt. Der Kontakt zu meinem Klassenlehrer ist nie ganz abgebrochen und ich bin ihm bis heute dankbar, dass er mein Interesse an der Elektrotechnik unterstützt hat.
Seit 2003 bin ich nun Teilhaber und Geschäftsführer eines Elektrotechnikunternehmens in Mainz und biete 80 Mitarbeitern und 12 Auszubildenden einen Arbeitsplatz.
Wer hätte das gedacht – von der Modellrakete zum Firmenchef.